Was ist NaMoLi 3?
Das Projekt „Nachhaltige Mobilität Lincoln III: Verstetigung und Transfer innovativer nachhaltiger Mobilitätskonzepte in Neubausiedlungen am Beispiel der Lincoln-Siedlung in Darmstadt” (NaMoLi III) ist ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „MobilitätsWerkStadt 2025“ und stellt das Folgeprojekt von NaMoLi 1 und NaMoLi 2 dar.
Wer ist beteiligt?
Das Projekt wird wie in den vorherigen Förderphasen in Kooperation zwischen der Wissenschaftsstadt Darmstadt (Mobilitäts- und Tiefbauamt, Federführung) – unterstützt durch das Büro StetePlanung – , der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Humangeographie, Frankfurt Lab for Social-Ecological Transformation of Urban Mobility (SET-Mobility), Koordination Forschung) und der ILS Research gGmbH (Forschungsgruppe „Mobilität und Raum“) durchgeführt. Als neuer Kooperationspartner konnte die Darmstädter Verkehrsgesellschaft HEAG mobilo GmbH gewonnen werden.
Eine mögliche Übertragbarkeit des Mobilitätskonzeptes der Lincoln-Siedlung auf weitere Quartiere – auch außerhalb von Darmstadt – findet in Kooperation mit der Partnerkommune Köln und dem Zukunftsnetz Mobilität Nordrhein-Westfalen (ZNM NRW) statt.
Das Projekt läuft vom 01.09.2024 bis zum 31.08.2026.
Was soll erreicht werden?
Das Projekt NaMoLi 3 begleitet die weitere Umsetzung, die Verstetigung und den Transfer des innovativen Mobilitätskonzeptes der Lincoln-Siedlung auf weitere Neubaugebiete in und außerhalb Darmstadts. In der zweiten Projektphase von NaMoLi wurde das Mobilitätskonzept im Reallabor Lincoln-Siedlung sukzessive weiterentwickelt und umgesetzt (u. a. flächendecke Parkraumbewirtschaftung, Institutionalisierung des Mobilitätsmanagements, Partizipation der Bevölkerung). Über Befragungen der Bewohnerschaft und Mobilitätstagebücher konnten die positiven Wirkungen des Mobilitätskonzepts und seine Akzeptanz nachgewiesen werden. Erste Schritte zur Übertragung und Anpassung des Konzeptes auf die benachbarte Konversionsfläche Ludwigshöhviertel (LHV) wurden verankert. In der dritten Förderphase sollen die Bestrebungen zur Implementierung des nachhaltigen und multimodalen Mobilitätskonzeptes sowohl in Lincoln, als auch im Ludwigshöhviertel weiter fortgeführt und die Erkenntnisse in einem Leitfaden anwendungsorientiert aufbereitet werden.
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt verfolgt dabei weiter das Ziel, die Autoabhängigkeit zu reduzieren und Multimodalität bei der alltäglichen Fortbewegung zu stärken.
Auf der Grundlage der bisherigen Erkenntnisse aus NaMoLi 2 ergeben sich folgende Ziele für die Verstetigung und den Transfer der Ergebnisse für NaMoLi 3:
- die in der Lincoln-Siedlung erprobten und umgesetzten sozio-technischen Maßnahmen werden weiter begleitet und optimiert, um die Umsetzung des innovativen Mobilitätskonzeptes nicht zu gefährden, zudem sollen die Erkenntnisse im LHV weiter verankert und auch die Verwendung für zukünftige neue Bauvorhaben in Darmstadt vorangebracht werden (Verstetigung),
- die Übertragung des Mobilitätskonzeptes der Lincoln-Siedlung auf weitere Neubauquartiere soll in Köln, Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus unterstützt und in enger Kooperation mit relevanten Stakeholdern vorangetrieben werden (Transferkonzept),
- Erkenntnisse zu Hemmnissen und Erfolgsfaktoren beim Transfer der Konzepte auf Neubaugebiete in anderen Städten werden untersucht sowie
- die längerfristige Wirkung des Mobilitätskonzeptes auf die alltägliche Mobilität, insbesondere langfristige Verhaltensänderungen im Vergleich zu traditionellen Wohngebieten, deren sozial-ökologische Bedeutung und die Bewertung des Wohnviertels durch die Bevölkerung werden evaluiert.
Wie wird vorgegangen?
Die Bearbeitung des Forschungsprojektes erfolgt in enger Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis sowie unter Einbindung der Wohnbevölkerung und weiterer Akteur*innen durch verschiedene (Beteiligungs-)Formate. Um weitere Erkenntnisse zu den Wirkungen des Mobilitätskonzepts zu gewinnen, werden auch in NaMoLi III Bewohner*innen der Lincoln-Siedlung und einer Vergleichsgruppe von der Goethe-Universität Frankfurt am Main zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Das ILS Research wird sich mit den Hemmnissen und Erfolgsfaktoren für die Verstetigung und den Transfer des Mobilitätskonzeptes auf andere Quartiere und Städte beschäftigen.
Im Rahmen des Reallabors werden die Beteiligungsformate und die stetige Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit in Lincoln fortgeführt sowie der weitere Transfer des Mobilitätskonzeptes auf das benachbarte Ludwigshöhviertel angestrebt.
Schlussendlich soll ein Handlungsleitfaden zur Vorgehensweise und den zu beachtenden Zusammenhängen bei der Entwicklung eines autoreduzierten Neubauquartiers erstellt werden. Dieser Leitfaden soll für Kommunen, privatwirtschaftliche Projektentwickler*innen, Mobilitätsdienstleister*innen und sonstige Akteur*innen aufzeigen, , was in der Planungsphase zu beachten ist, mit welchen Hindernissen zu rechnen ist und welche Bausteine und Instrumente bei Planung und Umsetzung eingesetzt werden können, um ein nachhaltiges Mobilitätskonzept dauerhaft zu etablieren und eine größtmögliche Akzeptanz zu erreichen. Hierbei sollen auch die bisherigen Forschungsergebnisse zur Wirkung des Mobilitätskonzeptes im Hinblick auf Verhaltensänderungen wie auch die Erfahrungen des Mobilitätsmanagements mit der Durchführung der betrauten Aufgaben, die Einhaltung von (verkehrsrechtlichen) Regeln und die Erfahrungen mit der Ausschreibungen von Dienstleistungen usw. einbezogen werden.


Kontakt
Sie haben Fragen oder möchten mehr zu den Projekten wissen? Dann wenden Sie sich bitte an die folgenden Ansprechpartnerinnen:
Gisela Stete
StetePlanung
Sandbergstraße 65
64285 Darmstadt
E-Mail: kontakt@steteplanung.de
Telefon: +49 (0)6151 65233
Hanna Wagener
Mobilitäts- und Tiefbauamt Darmstadt
Abteilung Mobilität
Mina-Rees-Straße 8-10
64295 Darmstadt
E-Mail: moma.lincoln@darmstadt.de
Telefon: +49 (0)6151 13 2809